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Herausforderungen

Warum wir den Gütertransport neu denken müssen

Klimaschutz

Die Klimakrise erfordert konsequentes Handeln – besonders im Güterverkehr. Das Klimaschutzgesetz von Juli 2024 definiert klare Ziele: Treibhausgasneutralität bis 2045 und negative Emissionen ab 2050. Bis 2030 sollen die Emissionen um 65 Prozent gegenüber 1990 sinken. Der Verkehrssektor bleibt ein Problemfeld.

Der Verkehrssektor emittierte 2021 noch 148 Millionen Tonnen CO₂-Äquivalente, 2023 immer noch 146 Millionen Tonnen. Für 2024 wird zwar ein Rückgang auf 133 bis 140 Millionen Tonnen prognostiziert, doch dieser resultiert eher aus wirtschaftlichen Schwankungen als aus nachhaltigen Maßnahmen.

Das Problem: Der Anteil des Verkehrs an Deutschlands Gesamtemissionen stieg von 13 Prozent (1990) auf 22 Prozent (2023). Der Bundesverkehrswegeplan prognostiziert gleichzeitig einen Anstieg der Straßengüterverkehrsleistung um 38 Prozent bis 2030. Ohne grundlegende Veränderungen droht der Klimaschutz an dieser Entwicklung zu scheitern.

Ein veränderter Gütertransport kann die Lösung sein. Die Verlagerung von der Straße auf Schiene und Wasserstraße bietet viel Potenzial, Emissionen zu senken – durch optimierte Logistik, leichtere Bauweisen und multimodale Transportketten.

Kapazitätsengpässe

Der Güterverkehr in Deutschland wächst seit Jahrzehnten stark. Von 1991 bis 2023 stieg die Güterverkehrsleistung um 70 Prozent – von 383,9 auf 652 Milliarden Tonnenkilometer, bedingt durch Globalisierung und moderne Logistikanforderungen.

Die Verkehrsprognose 2040 des BMDV erwartet bis 2030 einen weiteren Anstieg um 33 Prozent auf rund 905 Milliarden Tonnenkilometer gegenüber 2019.

Die Bundesregierung strebt an, den Endenergieverbrauch im Verkehrssektor bis 2050 um 40 Prozent zu reduzieren. Während der Personenverkehr Fortschritte erzielt, stagniert der Energieverbrauch im Güterverkehr seit 2005 – hauptsächlich wegen des energieintensiven Straßengüterverkehrs. Der Kombinierte Verkehr bietet eine Lösung durch effizientere Beladung und größere Transporteinheiten.

Fachkräftemangel

Auch der Fachkräftemangel in der Transportbranche erreicht zunehmend kritische Ausmaße. Laut der Bundesvereinigung Logistik (BVL) fehlten 2023 bereits über 70.000 Berufskraftfahrer, aktuell sind es schätzungsweise 80.000 bis 100.000.

Dieser Mangel verursachte 2022 Zusatzkosten von 10 Milliarden Euro. Experten beziffern den Kostenanstieg auf 3 bis 5 Prozent allein durch Fahrermangel – bedingt durch höhere Löhne, Überstunden und ineffiziente Transportketten.

In den nächsten 10 bis 15 Jahren droht sich die Situation zu verschärfen: Prognosen rechnen mit bis zu 150.000 fehlenden Fahrern. Jährlich scheiden 30.000 Fahrer altersbedingt aus, während nur 17.000 neue Fachkräfte nachrücken. Dies gefährdet sowohl die Versorgungssicherheit als auch die Klimaziele.

Verkehr und Klima

Emissionen, Klimaziele & Entwicklung des Güterverkehrs

Emissionen, Klimaziele & Fachkräftemangel
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* Vertikale Linie markiert den aktuellen Stand (2023)

Trends und Chancen

Kombinierter Verkehr als Lösung der Klimaschutzaufgabe 

Klimaschutz

Die Reduktion von CO₂-Emissionen ist zentrales Ziel des Klimaschutzgesetzes 2024, das Treibhausgasneutralität bis 2045 vorschreibt. Der Kombinierte Verkehr verknüpft Straße, Schiene und Wasserweg und und entlastet dadurch den Verkehrssektor, der zuletzt 133 bis 140 Millionen Tonnen CO₂-Äquivalente ausstieß.

Der Kombinierte Verkehr spart gegenüber dem Straßentransport 60 bis 75 Prozent Energie pro Tonnenkilometer (UBA, 2024). Die CO₂-Emissionen sinken von 80-100 g/tkm (Straße) auf 20-30 g/tkm (Schiene). Die zunehmende Elektrifizierung (62 Prozent des Netzes) verstärkt diesen Vorteil.

Zudem stärkt der Kombinierte Verkehr das Unternehmensimage: „Green Logistics“ ist ein wichtiger Wettbewerbsfaktor – 68 Prozent der Kunden bevorzugen nachhaltige Logistik (BVL, 2024). Unternehmen, die auf Kombinierten Verkehr setzen, positionieren sich als Vorreiter in Sachen Nachhaltigkeit.

Kapazitätssteigerung

Auch die Kapazitätssteigerung im Schienen- und Wassertransport schreitet voran. Die Deutsche Bahn hat seit 2022 die Umsetzung von 740 Meter langen Zügen nach europäischem Standard deutlich vorangetrieben, was die Transportkapazität im Kombinierten Verkehr um 30 Prozent erhöht.

In Testphase befinden sich bereits 1.500 Meter lange Zugsysteme, die die Effizienz weiter steigern werden. Diese längeren Züge entlasten überlastete Strecken und beleben den vernachlässigten Bereich der Gleisanschlüsse neu.

Parallel dazu wächst die Kapazität in der Seefracht durch immer größere Containerschiffe, die mittlerweile mehr als 24.000 Container transportieren können. In den letzten Jahren wurden deshalb verstärkt Investitionen getätigt, unter anderem die Vertiefung der Hafenzufahrten, die Installation größerer Auslegerkräne und den Ausbau von Flächen für die Zwischenlagerung.

Institutionelle KV-Förderung

Die öffentliche Hand unterstützt den Ausbau von KV-Umschlaganlagen großzügig. Nichtbundeseigene Anlagen erhalten Bundeszuschüsse bis zu 80 Prozent der Investitionskosten, verwaltet durch EBA und GDWS.

Das Schuldenpaket 2025 stellt 500 Milliarden Euro für Infrastruktur und Klimaschutz bereit. 100 Milliarden fließen direkt in klimafreundliche Projekte, weitere 100 Milliarden erhalten die Länder für Infrastrukturmaßnahmen.

Auch die Schweiz und Österreich fördern den Kombinierten Verkehr systematisch. In Deutschland wuchs das KV-Terminalnetz bis 2025 um 12 neue Standorte. Die aktualisierten Förderrichtlinien berücksichtigen besonders Digitalisierung und moderne Terminalkonzepte.

Güterstruktureffekt

Der „Güterstruktureffekt“ beschreibt die Verschiebung von Massengütern zu leichten, hochwertigen Gütern. Der Transport von Massengütern sank seit 2019 um 10 Prozent, während Stückgüter um 15 Prozent zunahmen (Destatis, 2024).

Die Gesamtverkehrsleistung steigt von 652 Milliarden Tonnenkilometer (2023) auf prognostizierte 905 Milliarden (2030), angetrieben durch hochwertige Produkte. Der Kombinierte Verkehr profitiert besonders: Sein Anteil wuchs von 25 auf 28 Prozent (2019-2023).

Die Transportfrequenz nahm seit 2020 um 10 Prozent zu, da kleinere, häufigere Sendungen dominieren. Unsere Container sind ideal für diesen Trend und optimieren die Effizienz bei steigender Sendungszahl.

Vorteile

Betriebswirtschaftliche und volkswirtschaftliche Vorteile

44-Tonnen-Regelung

Im Vor- und Nachlauf des Kombinierten Verkehrs dürfen Lastkraftwagen ein Gesamtgewicht von 44 Tonnen transportieren – vier Tonnen mehr als die sonst üblichen 40 Tonnen.

Kfz-Steuerbefreiung

Lastkraftwagen im Kombinierten Verkehr genießen vollständige Befreiung von der Kraftfahrzeugsteuer.

Ausnahmen bei Fahrverboten

Fahrzeuge im Vor- und Nachlauf des Kombinierten Verkehrs sind von Sonn- und Feiertagsfahrverboten ausgenommen.

Bundesförderung

Der Neu- und Ausbau von KV-Umschlaganlagen wird mit nicht rückzahlbaren Zuschüssen von bis zu 80 Prozent aus Bundesmitteln gefördert.

Effizienter Einsatz von Verkehrsträgern

Der Kombinierte Verkehr nutzt jeden Verkehrsträger nach seinen Stärken: Bahn und Schiff für lange Strecken, Lkw für flexible Vor- und Nachläufe.

Kosten- und Zeitersparnis

Durch Sendungsbündelung und optimierte Transportketten sinken die Gesamtkosten. Feste Fahrpläne im Schienen- und Wasserverkehr sorgen für zuverlässige Lieferzeiten und hohe Planungssicherheit.

Vorteile

Ökologische Vorteile des Kombinierten Verkehrs

Emissionsreduktion

Der Kombinierte Verkehr senkt Treibhausgasemissionen edurch energieeffiziente Transportmittel im Hauptlauf. Ein 740 Meter langer Ganzzug ersetzt bis zu 52 LKW-Fahrten. Die 44-Tonnen-Regelung im Vor- und Nachlauf verbessert die Klimabilanz zusätzlich durch weniger Fahrten bei gleichem Transportvolumen.

CO₂-Rechner

CO₂-Fußabdruck im Vergleich

Allog CO₂-Rechner: Gütertransport
1 t 100 t
10 km 2000 km
Effizient 🚆 Bahn 19.0 kg CO₂
Mittel 🚢 Schiff 32.0 kg CO₂
Standard 🚛 LKW 103.0 kg CO₂

Hinweis: Die Berechnung basiert auf Durchschnittswerten für CO₂-Emissionen pro Tonnenkilometer. Bahn: 19g CO₂/tkm, Schiff: 32g CO₂/tkm, LKW: 103g CO₂/tkm. Die tatsächlichen Emissionen können je nach Fahrzeugtyp, Auslastung und Routenwahl variieren.

Vorteile des Kombinierten Verkehrs

Beispiel für eine mögliche CO2-Einsparung

Hamburg Hafen – Kehlheim

Der direkte Umschlag auf die Schiene im Hamburger Hafen spart bereits heute 50 Prozent der CO₂-Emissionen im Vergleich zum reinen Straßentransport. Mit dem geplanten Ausbau des Ökostromanteils im Bahnstrommix auf 80 Prozent bis 2030 steigt dieses Einsparpotenzial auf bis zu 62 Prozent.

Quelle: SGKV
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Unsere modularen Container sind für den Kombinierten Verkehr technisch geeignet und ermöglichen Unternehmen einen einfachen Zugang zu klimafreundlichen Transportketten.